Der Sommer der Nachbarschaft zeigt ganz anschaulich, was Quartiersentwicklung heißt: Begegnung ermöglichen, Miteinander stärken, Eigeninitiative fördern. Und das fängt meist im kleinen Kreis an. Denn bei der Bedarfserhebung vor Ort stellte sich heraus, dass sich viele ein gemeinsames Fest wünschen, unkompliziert miteinander etwas unternehmen möchten und einige auch zu aktiver Mitarbeit bereit sind.
Der Rahmen hierfür wurde jetzt klein gesteckt. Begegnung da, wo man wohnt. Also z.B. an der Kräuterschnecke auf der Wiese zwischen den Wohnblöcken. Schon erstaunlich, dass ein so einmaliges Fleckchen bislang ungenutzt blieb. Jetzt trafen sich dort gut 30 Menschen zum gemeinsamen Grillen: von Eltern mit kleinen Kindern bis hin zu hochaltrigen Alleinstehenden. Viele der Nachbarn kannten sich untereinander gar nicht. Da wurde dann erst mal eine Vorstellungsrunde nötig. Ins Gespräch kamen alle schnell - da brauchten die Mitarbeiter der Quartiersentwicklung gar nicht viel animieren. "Für mich war das in dieser Woche das erste Gespräch, das ich überhaupt geführt habe", berichtet eine Teilnehmerin. Das zeigt, wie wichtig diese wohnortnahe Förderung von Gemeinschaft ist. Denn wer z.B. auch im Alter selbst bestimmt und vor allem zufrieden leben will, braucht Kontakt. Den finden auch Zugezogene nicht immer leicht. Der Sommer der Nachbarschaft macht aus Fremden so Bekannte. "Jetzt weiß ich auch, wo ich die Gesichter einordnen kann und kann beim nächsten Mal grüßen, wenn man sich begegnet", erzählt einer der Teilnehmer. Denn damit Miteinander und tragfähige Gemeinschaft entstehen können, braucht es ein Minimum an Vertrautheit. Das herzustellen haben die Mitarbeiter der Quartiersentwicklung geholfen. "Viel mussten wir gar nicht tun. Letztlich brauchte es nur einen kleinen Anstoß - der Rest lief wie von selbst. Das zeigt ja auch, dass es viele gibt, die dieses Bedürfnis nach Kontakt teilen und auch bereit sind, sich einzubringen. Einer muss halt nur den Anfang machen", sagt Daniel Renzel, Projektleiter Quartiersentwicklung.
"Das könnten wir eigentlich ganz einfach mal öfter machen", zieht eine Teilnehmerin dann auch ihr Fazit. Denn ein paar Stühle sind schnell zusammen gestellt, das hat sich jetzt beim Auftakt gezeigt.
Der Sommer der Nachbarschaft zieht die kommenden Wochen durch unterschiedliche Straßenzüge im Quartier Rosenberg/Fildeken. Neben den Begegnungsmöglichkeiten im ganz kleinen Kreis gibt es darüber hinaus auch verschiedene Begegnungsangebote für die Menschen im gesamten Quartier. Im Rosenbergtreff gibt es vom Sprachkurs für Frauen, diversen Gartenprojekten über offene Kaffeerunden bis hin zu Bewegungsangebote für Menschen mit und ohne Demenz viele Möglichkeiten wohnortnah in Kontakt zu kommen.