Das Los hat die Erziehungsberatung in Bocholt getroffen - sie wird als eine von 53 Beratungsstellen in NRW evaluiert. Das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des
Landes Nordrhein-Westfalen lässt aktuell durch die Prognos AG eine umfangreiche Evaluation der
Familienberatung durchführen. Nachdem die Beratungsstellenmitarbeiter*innen 2019 bereits online mitgewirkthaben, sollen im Rahmen der Evaluation in einem nächsten Schritt über eine Befragung von
"Nutzerinnen und Nutzern der Familienberatung" im Wege der Selbsteinschätzung auch
Aussagen zu den Wirkungsweisen der Familienberatung getroffen werden.
Die Ergebnisse werden somit Hinweise zu den Wirkungsweisen und weniger zu den Wirkungen an
sich geben können. Durch die Befragung wird ein wesentlicher Erkenntnisgewinn erwartet -
gerade auch, weil vergleichbare Befragungen bisher kaum umgesetzt wurden.
Klient*innen der Beratungsstelle können nun freiwillig einen Fragebogen ausfüllen und in die Urne im Eingangsbereich werfen. Wer will, kann den Bogen auch online ausfüllen. "Bisher ist die Resonanz sehr gut", verrät Karin Nachbar, Leiterin der Beratungsstelle.
Aus der Online-Befragung der Beratungsstellen im vergangenen Jahr habe sie bereits die Ergebnisse erhalten. Darin zeige sich im Überblick der 264 geförderten Familienberatungsstellen in NRW ein interessantes Zwischenfazit. Wie die Beratungstelle der Caritas gebe es bei vielen Außenstellen oder externe Sprechstunden, um Angebote im Sozialraum machen zu können. "Die Studie hat auch gezeigt, dass 1/4 der NRW-Beratungsstellen von der Caritas sind. Damit sind wir zusammen mit den kommunalen Beratungsstellen größter Anbieter von Familienberatung", fasst Nachbar das Zwischenfazit zusammen.
Evaluiert wurden auch die Zielgruppen und häufige Beratungsthemen sowie beliebte Zugangswege zu den Zielgruppen. Nun aber geht es um die Sicht derer, die Beratung in Anspruch nehmen.
Noch bis zum 28. Oktober können die Klient*innen sich an der Befragung beteiligen. Dann geht es mit der Auswertung los. Karin Nachbar blickt gespannt auf die Veröffentlichung der Ergebnisse. "Denn das ist ja eine große Chance: wir erfahren aus erster Hand, was, von dem was tun, für die Familien eine besonders große Hilfe ist und wie sich das, was wir tun, in deren Leben integriert."