"Das Gefühl von Einsamkeit wird mit jeder Woche größer", berichtet Sandra Wölker von den Gesprächen, die sie mit den Senioren und Seniorinnen führt, die sonst zu den regelmäßigen Angeboten der Caritas kommen. Gerade für Alleinstehende waren die Spielenachmittage, der Männerstammtisch oder der Strickkreis Gelegenheiten, mit anderen in Kontakt zu kommen. "Viele leben sonst sehr zurückgezogen, sind allein und haben wenig soziale Kontakte. Gerade diejenigen, die nicht mehr so mobil sind, spüren die Einschränkungen jetzt schmerzhaft. All die Begegnungen im Alltag fehlen im Moment", berichtet Sandra Wölker.
Und auch für die Ehrenamtlichen ist das nicht leicht. Auch sie sind mit Herzblut bei der Sache und freuen sich auf die Angebote, die sie begleiten. "Und auch für uns ist das ja ein fester Termin in der Woche, der jetzt anders gefüllt werden muss", sagt Ehrenamtlich Brigitte Domke, die seit langem den Spieletreff begleitet, Kaffee kocht, Waffeln backt, mitspielt und einfach ein offenes Ohr hat.
Daher haben Brigitte Domke und Waltraud Wegener nun einen kleinen Ostergruß vor die Tür der regelmäßigen Gäste gelegt. Rund 30 Seniorinnen und Senioren konnten sich über einen kleinen Tulpenstrauß und einen Holzhasen freuen. Die Gartenwelt Bocholt hatte die Blumen gespendet und eine Caritas-Mitarbeiterin in ihrer Freizeit die Holzhasen hergestellt. "Alle haben sich über den Besuch gefreut. Denn auch wenn man sich nur mit Abstand an der Haustür unterhalten hat, war das doch was anderes als ein Anruf. Einfach mal wieder ein vertrautes Gesicht zu sehen, jemanden zu haben, der an einen denkt, das hat den Leuten gut getan", berichten die Ehrenamtlichen von ihrem schönen Einsatz.
Nun hoffen alle darauf, sich irgendwann wieder beim Spieletreff gegenüber zu sitzen. "Aber alle haben schon das Gefühl, dass es bis dahin noch ein langer Weg sein wird", sagt Sandra Wölker.