Zeitpunkt und Ort für die Premiere waren perfekt gewählt. Denn Pastoralreferentin Ute Gertz und die neue Café-Ape der Gemeinde Liebfrauen sowie des Caritasverbandes für das Dekanat Bocholt wurden am Donnerstag nach dem Fronleichnams-Gottesdienst auf dem Marktplatz förmlich umlagert. Der mobile Treffpunkt wird ab sofort vor allem in der Quartiersarbeit und in der Schulseelsorge eingesetzt. Kirchliche Gruppen können sich das italienische Kultfahrzeug aber auch ausleihen.
Die Idee, ein niederschwelliges Gesprächsangebot bei einer Tasse Kaffee zu schaffen, reifte schon seit Jahren in den Köpfen der Verantwortlichen. Sie kamen ihrem Ziel einen Schritt näher, als die zur Caritas gehörende Büngern-Technik ihre Piaggio Ape aufgab, weil sie keine Verwendung mehr dafür hatte. „Damit hatten wir schon mal das Gefährt", so Ute Gertz. Als das Bistum Münster dann auch noch 20.000 Euro beisteuerte, konnten auch die Umrüstung und die Technik finanziert werden.
Inzwischen hat der Kleintransporter eine ausziehbare Bar mit Kaffeemaschine, Wassertank und einer Batterie für den Strom. „Unkaputtbare" Tassen und die Bohnen eines lokalen Rösters gehören ebenfalls mit zur Ausrüstung. Wer sich das Gefährt einmal ausleihen möchte, wird in die Bedienungseinweisung eingeführt und benötigt einen Führerschein der Klasse drei. Danach kann die Café-Ape überall eingesetzt werden.
Für die Pastoralreferentin erzeugt der Kleintransporter immer und überall Aufmerksamkeit. Er ist klein, knuffig, ungewöhnlich und fällt trotz seiner olivgrünen Tarnfarbe im Stadtbild sofort auf. Gleichzeitig ist Kaffeetrinken in vielen Kulturen ein fest verankertes Ritual. Es signalisiert: Jetzt nehmen wir uns Zeit. Und das baut Hemmschwellen ab.
Apropos Zeit: Die Organisatoren suchen noch technisch versierte Helfer, die bereit sind, ehrenamtlich ein paar Stunden für die Betreuung des Kleintransporters zu opfern. Denn der muss auf alle Fälle mobil bleiben.